Disziplin oder viel mehr Selbstdisziplin ist ein Wort oder mehr eine Tugend, die im heutigen Zeitalter immer mehr in Vergessenheit gerät oder bereitwillig mit Füßen getreten wird. Gerade im Sport ist Selbstdisziplin ein wichtiger Faktor wenn es um Erfolg geht.

Was genau ist Selbstdisziplin überhaupt?

Laut Definition von Wikipedia bezeichnet Selbstdisziplin:

ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand aufrechterhält oder herbeiführt, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.

Und genau das ist es, was vielen Trainierenden aus dem Bereich Bodybuilding, Kraftsport und Fitness fehlt. Die Zähne zusammenzubeißen und den inneren Schweinehund zu überwinden.

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In unserem Sport geht nun mal nichts von heute auf morgen, das heißt aber auch, dass man am Ball bleiben muss und das womöglich für eine längere Zeit, bis man überhaupt die ersten Erfolge sieht.

Social Media vs. Selbstdiszplin vs. hartes Training

Blickt man heutzutage durch einige Fitnessstudios, sieht man mehr und mehr junge Leute, die sich zwar im Grunde für einen gesunden Fitness Lifestyle interessieren. Deren Training und Verhalten im Studio aber eher dem eines brünftigen Schimpansen ähnelt, als einem ambitionierten Hobbysportler. Im Zeitalter von Facebook, Instagram und Snapchat ist es meist wichtiger viele Bilder zu machen, in möglichst anabolem Licht und so mehr und mehr Follower zu bekommen, als wirklich hart und anständig zu trainieren und die Erfolge für sich sprechen zu lassen.

Was ist nur aus den guten alten Zeiten geworden, in denen es zur Regel gehörte mit Blut, Schweiß und Tränen seinen Körper so zu formen wie man es sich vorgestellt hatte. Diese Mentalität ist leider nur noch sehr selten anzutreffen. Ich finde das schade.

Es wird viel zu viel Wert auf die Meinung von anderen gelegt. Es mag für Außenstehende natürlich leicht bekloppt aussehen, wenn man sich mitten in einer Wettkampfdiät mit seinen Kumpels zum Essen trifft und dann sein mitgebrachtes Hühnchen und Reis aus der Tupperdose isst um auf sein Protein zu kommen, während die anderen sich im Restaurant schön bekochen lassen. Man macht das ja aber nicht aus Langeweile, sondern weil man muss. Der Körper braucht das richtige Essen zur richtigen Zeit um zu funktionieren, wie wir es brauchen. Man wird dann gern von vielen als verrückt abgestempelt und belächelt. Ich spreche da aus Erfahrung. Es ist mir schon oft passiert, dass man im erzählen irgendwann auf den Sport angesprochen wird, da die meisten Leute ja sehen, wenn mit dem eigenen Körper etwas passiert und man beispielsweise Muskeln aufbaut. Wenn man nicht von vornherein gleich mit der, wie mir auch schon oft passiert, Anabolikakeule eine übergebraten bekommt, kommen doch sinnvolle Fragen zustande und es zeigt sich schnell ein gewisses Interesse an unserem Lifestyle. Erklärt man dann jedoch, wie man sich ernährt, auf was man alles achtet und auf was man alles bereitwillig verzichtet um seinem Ziel näher zu kommen, kommen schnell Sprüche wie „na da würde mir aber was fehlen“ oder „Ihr seid doch alle krank“. Der beste Spruch für mich ist aber immer noch „für sowas hätte ich gar keine Zeit“.

Diese Sprüche sind meiner Erfahrung nach weniger Verachtung oder Schlechtreden als viel mehr der pure Neid, dass man selber nicht diese Disziplin an den Tag legt wie manch anderer.

Zeit ist relativ

Natürlich spielt der Zeitfaktor in einer so schnelllebigen Zeit wie der unserer eine große Rolle. Aber es ist dennoch nicht unmöglich. Es ist alles eine Frage der Organisation und viel mehr der Prioritäten. Wem es wichtiger ist sich zwei Stunden vor die Flimmerkiste zu hauen und sich verdummen zu lassen, denn seien wir mal ehrlich das Fernsehprogramm kann man bis auf einige Ausnahmen größtenteils in die Tonne kloppen, der soll nicht ankommen und das Argument des Zeitmangels anbringen. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe und weiß, was ich erreichen will, dann muss ich meinen Weg gehen, koste es was es wolle. Am Ende ist es doch so, wer wirklich will, der findet Wege, wer nicht will der findet Ausreden. Das Problem ist aber eben leider, dass wie oben schon erwähnt heutzutage viel zu viel Wert auf die Meinung anderer gelegt wird. Am Ende des Tages muss man sich aber fragen, für wen mach ich das eigentlich? Für mich oder für die anderen. Wenn man sich diese Frage ehrlich beantwortet, sollte man sehr schnell zu dem Ergebnis kommen, dass man auf die Meinung anderer keinen Wert legen sollte und sein Ding für sich durchziehen sollte.

Was ich damit sagen will

Es sollte mir hier einmal nicht um Training, Ernährung usw. gehen. Ich habe in letzter Zeit einfach mehr und mehr feststellen müssen, dass gerade bei Leuten aus unserem Umfeld die eigene Meinung und das eigene Verhalten, auch das Trainings- und Ernährungsverhalten, viel zu sehr von der Meinung anderer abhängt bzw. nach deren Maßstäben gebildet wird.

Ignoriert was andere denken, sagen, machen. Was zählt ist das, was IHR macht und EURE Leistung, nicht die der anderen. Das gilt nicht nur für Trainierende, das gilt auch für diejenigen, die erst anfangen zu trainieren oder anfangen wollen, von anderen aber klein gehalten werden. Man kann das auch sehr schön auf den ganz normalen Alltag übertragen. Man kann nicht erwarten, mit minimalem Einsatz maximale Erfolge zu erzielen. Ich finde, dass ist es auch, was den Sport des Bodybuildings und Fitness so interessant macht. Je mehr man reinsteckt, desto mehr bekommt man auch am Ende heraus. Und merkt euch immer folgendes: Erst lachen sie und verurteilen dich, später kommen sie an und fragen dich, wie du es geschafft hast. In diesem Sinne lasst euch nicht unterkriegen, geht euren eigenen Weg und lasst die Erfolge für euch sprechen.

Als Bonus noch ein sehenswerter Vortrag vom Autor Marc Gassert:

 

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API