Fragen, die sich nicht nur Fitness-Neulinge, sondern auch immer wieder fortgeschrittene Athleten stellen: Soll ich mein Training mit Geräten oder doch lieber mit freien Gewichten gestalten? Welche Variante ist effektiver? Diesen Fragen wollen wir nun auf den Grund gehen.
So viel sei gesagt: Eine pauschale Antwort darauf zu finden, ist nicht leicht, denn Experten streiten sich schon seit Jahrzehnten über das Thema, bei dem verschiedenste Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Dieser Artikel soll Dir einen Einblick in die Vorzüge und die Nachteile der jeweiligen Trainingsmethoden geben und Dir bei der Entscheidungsfindung helfen.
Training an Geräten
Wer an das Fitnessstudio denkt, assoziiert dies meist mit einer Vielzahl an Geräten – Geräte in unterschiedlichsten Ausführungen, Formen und Größen. Für jeden Muskel gibt es das passende Trainingsgerät.
Doch welche Vorteile bietet das Training an den Geräten?
Durch die geführten Bewegungen ist sichergestellt, dass Du den Bewegungsablauf der Übung zu jeder Zeit perfekt ausführst. Du musst Dir dadurch keine größeren Gedanken über die Ausführung machen und kannst dich somit vollkommen auf die Übung und Deinen Muskel konzentrieren.
Durch die Einfachheit der Bewegungsausführung wird die Verletzungsgefahr drastisch verringert.
Auch die meist auf den Trainingsgeräten aufgedruckte, detaillierte Beschreibung der Übung bietet vor allem für den Einstieg in den Muskelaufbau eine perfekte Unterstützung. Ein weiterer Pluspunkt für das Gerätetraining ist die Möglichkeit, den Muskel zu isolieren, also nur einen einzigen Muskel zu trainieren.
Du willst beispielsweise Deinen Brustmuskel trainieren, ohne Deinen Trizeps zu beanspruchen? Das ist mit dem Gerätetraining möglich, mithilfe dessen Du die Muskeln besonders gezielt trainieren kannst.
Dieser Aspekt kann jedoch auch als Nachteil aufgefasst werden, da durch die Isolation der Muskeln funktionelle Bewegungsmuster vernachlässigt werden. Somit kann die Verletzungsgefahr langfristig steigen, da die Muskeln nur an die künstlichen Bewegungsabläufe der Maschinen gewöhnt sind.
Außerdem werden im Gerätetraining oftmals wichtige kleine Muskeln, wie die Tiefenmuskulatur im Rücken oder stabilisierende Muskeln, ignoriert, die besonders für die Gelenke und die Körperhaltung essentiell sind.
Im Folgenden erfährst Du alle Vor- und Nachteile vom Gerätetraining auf einen Blick.
Pro und Contra Gerätetraining
Pro Gerätetraining | Contra Gerätetraining |
– Für Einsteiger geeignet | – Keine funktionellen und alltäglichen Bewegungsmuster |
– Optimal, um Muskeln zu isolieren | – Wichtige, kleine Muskeln werden vernachlässigt |
– Geringe Verletzungsgefahr während des Trainings | – Tiefenmuskulatur wird nicht ausreichend trainiert, was oft zu Haltungsschäden führt |
– Viele Trainingsvariationen dank unzähliger Geräte | |
– Kein Personal Trainer für Übungsausführungen benötigt |
Freies Training
Freies Training beschreibt nicht nur das Training an Lang- und Kurzhanteln, sondern auch alle Übungen, die mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden.
Als die „Königsdisziplinen” im Fitnessstudio gelten zum Beispiel Bankdrücken, Klimmzüge, Kniebeugen, Kreuzheben oder das Rudern mit der Langhantel.
All diese Übungen werden von Anfängern oft gemieden, da sie zu schwer erscheinen, eine erhöhte Verletzungsgefahr bergen oder weil man sich einfach nicht vor den „etablierten Membern” blamieren möchte.
Dazu gibt es jedoch keinen Grund, denn jeder hat mal klein angefangen und das freie Training bietet Deinem Körper einfach zu viele Vorteile, als dass Du es Dir entgehen lassen solltest.
- Lovel, Mathew (Autor)
Das freie Training ist vor allem funktioneller Natur, es ähnelt also den Bewegungen im Alltag und denen bei anderen Sportarten. Durch freies Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht oder an den Gewichten kannst Du deine Verletzungsanfälligkeit langfristig somit erheblich senken.
Weiterhin werden die Tiefenmuskulatur sowie stabilisierende Synergisten trainiert, die Deinen Gelenken Schutz bieten und vor Verletzungen im Alltag schützen.
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, die Dir das freie Training bietet. Keine Zeit oder kein Geld für eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio? Mit ein paar Hanteln und einer Klimmzugstange kannst Du schon eine Menge anstellen, um Deinen Körper zu formen.
Funktionelles Training mit dem eigenen Körpergewicht kannst du immer und überall durchführen, ob Zuhause, auf Reisen oder notfalls auch in der Mittagspause im Büro.
Doch auch wenn Klimmzüge, Kreuzheben und Co. Dir enorme Vorteile und ein immenses Wachstumspotenzial versprechen: Gerade als Anfänger solltest Du auf eine saubere Übungsausführung achten, da bei der falschen Bewegung auch die Verletzungsgefahr während des Trainings höher als im Gerätetraining ist.
Pro und Contra freies Training
Pro freies Training | Contra freies Training |
– Funktionelles Training mit Beteiligung aller Muskeln | – Gerade für Anfänger sind einige Übungen schwerer zu erlernen und benötigen einen Trainer |
– Wichtige Grundübungen wie Bankdrücken und Kniebeuge gehören zum freien Training | – Höhere Verletzungsgefahr während des Trainings |
– Verletzungsgefahr im Alltag sinkt | |
– Unzählige Variationen – mit einer einzigen Langhantel sind verschiedenste Übungen möglich | |
– Auch ohne Fitnessstudio möglich |
Fazit
Auch wenn sowohl Geräte- als auch freies Training viele Vorteile bieten, fallen jene des freien Trainings deutlich schwerer ins Gewicht.
Möchtest Du also einen athletischen Körper aufbauen, der nicht nur aufgepumpt, sondern auch funktional ausgestattet ist und Dich im Alltag schützt, solltest Du auf freies Training setzen.
Bist du jedoch ein blutiger Anfänger, was das Fitnesstraining angeht, empfiehlt es sich, die ersten 3 Monate ein Gerätetraining durchzuführen, um grundlegende Muskulatur aufzubauen. Weiterhin kannst Du Dein Workout mit Isolationsübungen an Geräten optimal unterstützen und ergänzen.
Wie so oft ist es also eine gesunde Mischung, die Dein Training besonders effektiv macht, wobei Du auf das Gerätetraining, sofern keine Zeit oder keine Mittel für ein Studio vorhanden sind, notfalls auch verzichten kannst.
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