Aufgrund der aktuell heißen Sommertage dachte ich, dass das Thema sehr passend ist. Da geht man einmal für ein paar Stunden, ohne sich einzucremen in die Sonne, genießt unbeschwert das Wetter beim gemeinsamen Grillen mit Freunden oder beim Fußballspielen im Freibad und zu Hause merkt man plötzlich im Spiegel, dass man wie eine rote Ampel aussieht. Die Schultern brennen, der Rücken juckt, dabei muss man später noch zum Training.

Doch der Gedanke, wie eine vollgepackte Langhantel beim Kniebeugen auf der schmerzhaften und gespannten Haut auf dem Nacken liegt und diese langsam mit jeder Wiederholung reizt und aufreißt, ist nicht nur unangenehm sondern sollte auch durchaus ernst genommen werden.
Was tun also, wenn man bereits einen Sonnenbrand hat und trotzdem ins Training möchte? Über folgende Nachwirkungen des Sonnenbrandes sollte man bescheid wissen:

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Dehydrierung bei Sonnenbrand

Genauso wie andere Verbrennungen, entzieht Sonnenbrand dem Körper Flüssigkeit durch die Haut zur Reparatur und Wundheilung. Sprich, es ist leichter zu dehydrieren während einer anstrengenden und schweißfordernden Trainingseinheit. Zusätzlich dazu kann Sonnenbrand die Körpertemperatur anheben und bei der Regulierung dieser stören. Generierte Körperwärme wird durch Schweiß, dass unter anderem aus Wasser und Elektrolyten besteht, freigesetzt. Sonnenbrand in Verbindung mit Training kann euch somit stärker ins schwitzen bringen und ohne den Ersatz der verlorenen Flüssigkeit zur Dehydration. Sobald der körpereigene Wasserhaushalt außer Gleichgewicht gesetzt wurde, können die Folgen Schwindel, Übelkeit und Schlimmeres zum Vorschein kommen. Um der Dehydrierung entgegenzuwirken, kann man sich vor und nach dem Krafttraining wiegen. Falls ihr mehr als zwei Prozent eures Körpergewichts verloren habt, solltet ihr auf jeden Fall zusätzlich trinken.

Wundheilung und beschädigte Haut

Wie schon erwähnt sind Kniebeugen mit der Langhantel im Nacken sehr unangenehm und masochistisch während eines Sonnenbrandes. Durch das Reiben der Langhantel an der verletzten Stelle wird unter anderem Wärme erzeugt, die kontraproduktiv für die Heilung ist. Des Weiteren reizt die Reibung die ohne hin gespannte Haut und kann Risse oder Schwellungen verursachen. Natürlich gibt es jetzt unter den Leuten viele mit der „No Pain No Gain-Mentalität“ allerdings muss man hier individuell abwiegen, wie groß der Schaden/Nutzen des ausgefallenen Trainings ist und ob die nächsten zwei-drei Trainingseinheiten euch wirklich so weit zurückfallen lassen. Falls ihr wirklich unter Verbrennungen leidet, sollte man ausnahmslos pausieren, bei denjenigen bei denen der Sonnenbrand einigermaßen ertragbar ist, gibt es selbstverständlich Möglichkeiten das Training bzw. die Übungen etwas abzuändern. Anstelle der normalen Kniebeuge könnte man die Frontkniebeuge mit der Langhantel/Kettlebell oder die Beinpresse nehmen. Des Weiteren empfiehlt es sich eine kühlende Creme oder Aloe vera Salbe vor dem Training zu benutzen, um der spannenden Haut etwas Elastizität zurückzugeben.

Sonnenbrand auf dem Sonnenbrand kann zu weiteren Komplikationen führen

Wenn man bereits einen Sonnenbrand hat, sollte dieser auch verheilen, bevor man sich wieder ungeschützt in die pralle Sonne begibt. Laut skincancer.org verdoppelt sich das Risiko für Hautkrebs, wenn man sich öfter als fünf Mal einen starken Sonnenbrand geholt hat, vor allem bis zu dem Punkt wenn sich kleine Brandbläschen bilden. Wenn ihr also trotz Sonnenbrand zum Training geht, solltet ihr folgende drei Tipps beachten:

1. Vermeidet direkte Sonnenstrahlen (sucht euch Schatten falls ihr draußen trainiert)
2. Haltet die betroffenen Stellen bedeckt z.B. mit einem T-Shirt statt einem Tanktop
3. Benutzt reichlich Sonnenschutz

Sonnenbrand ist unumgänglich in unserem Leben. Jeder kriegt ihn mal, allerdings sollte dieser nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Starker Sonnenbrand ist einer Verletzung gleichzusetzen und sollte auch so behandelt werden. Das Training muss nicht unbedingt ausgesetzt werden, stattdessen sollte man mit Köpfchen trainieren und etwas improvisieren falls man betroffen ist.


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