Wir möchten heute ein Thema aufgreifen, mit dem wir inzwischen aufgrund unserer Trainertätigkeit fast täglich konfrontiert werden. Die Rede ist vom Barfuß-Training.

Viele von Euch trainieren vielleicht sogar barfuß, dem ein oder anderen wird es im Zuge verschiedener Kursformate auch schon begegnet sein und der andere Teil hat mit Sicherheit schon davon gehört.

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Unsere Füße – wahre Wunderwerke

Unsere Füße tragen uns durch die große weite Welt und dennoch schenken wir Ihnen viel zu wenig Aufmerksamkeit. Als Kind war es das Normalste der Welt barfuß zu laufen am besten zu jeder Zeit und überall. Doch wann seid Ihr das letzte Mal barfuß über eine Wiese gelaufen oder habt auch zu Hause mal Schuhe & Socken bewusst weg gelassen?

Sofern Ihr Euch daran erinnern könnt, tippen wir dennoch darauf, dass es schon eine Weile her sein dürfte. Wieso auch barfuß laufen, wenn jeder von uns einen Schrank voller super schicker Treter zu Hause hat, die alle darauf warten, getragen zu werden ;-)?

Wenn man sich unsere Füße mal genauer ansieht, haben wir da zwei wahre Wunderwerke, welche uns tagtäglich begleiten. Jeder Fuß besteht insgesamt aus 28 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln und über 100 Bändern. An unseren Fußsohlen und Zehen befinden sich in besonders hoher Dichte Rezeptoren der Hautsinne, die für unseren Tastsinn verantwortlich sind.

Die Füße sind das wichtigste Stützorgan eines Menschen, sorgen für die Aufrechterhaltung des aufrechten Gangs, verteilen das Körpergewicht während des Laufens auf die unterschiedlichen Fußbereiche, regulieren den Tastsinn und erhalten den Gleichgewichtssinn aufrecht. Und dies ist nur ein kleiner Teil der Funktionen & Aufgaben, wenn man bedenkt was unsere Füße bei jeder Bewegung leisten.

Rückenschmerzen und Schuhe, wie passt das zusammen?

Um unsere Füße jedoch optimal nutzen zu können, ist es wichtig die Fußmuskulatur ausreichend zu trainieren. Denn Laufen ohne Fußmuskulatur wäre wie Radfahren mit halb vollen Reifen.

Wenn man an unsere Vorfahren zurück denkt, sind „Menschen“ Jahrtausende lang barfuß gelaufen. Heutzutage ist es allerdings normal geworden immer festes Schuhwerk zu tragen. Viel schlimmer noch, häufig tragen wir unpassende, viel zu enge Schuhe oder zu hohe Absätze. Oftmals ist uns nicht bewusst, dass fehlerhaftes Schuhwerk auf Dauer zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Sogar Verformungen der Füße oder Schädigungen des Knochenbaus können unschöne, schmerzhafte Folgen sein. Als Beispiel: zu hohe Absätze können zur Verkürzung bzw. ungewollten Spannungserhöhung der Wadenmuskulatur führen und auch schmerzhafte Veränderungen der Achillessehne & des Kniegelenks mit sich bringen, was wiederum zu Kniebeschwerden führen kann.

Grundsätzlich sollte man hierbei nicht außer Acht lassen: es können auch Körperpartien beeinflusst werden, die auf den ersten Blick nicht immer was mit unseren Füßen zu tun haben müssen. Hierzu gehören mitunter die Rücken- und Wadenmuskulatur, der gesamte Nackenbereich und unsere Knie.

Warum barfuß laufen gesund ist

Wie Ihr oben lesen konntet, ist festes Schuhwerk nicht immer von Vorteil. Barfuß laufen oder sogar barfuß zu trainieren, bringt daher viele Vorteile mit sich. Es ist möglich den Gleichgewichtssinn zu stärken, den Tastsinn / das Gefühl wieder zu beleben, die Flexibilität der Fußgelenke zu verbessern und letztendlich Fehlbelastungen entgegen zu wirken.

Aber auch das Verletzungsrisiko kann durch regelmäßiges Barfuß-Training reduziert werden, da hierdurch die Muskulatur am Fuß gestärkt wird.

Aufgrund der vielen, positiven Vorteile empfiehlt es sich doch des Öfteren auch mal barfuß zu laufen. Die beste Gelegenheit hierzu bietet sich doch im eigenen Heim. Einfach mal die Schuhe & im Idealfall auch die Socken aus und barfuß durch die Wohnung. Hierdurch gelingt es schon die kleinen Muskeln in den Gelenken und Füßen zu aktivieren, den Tastsinn / das Gefühl wieder zu beleben und die Flexibilität zu verbessern. Und zugleich wirkt Ihr weiterer Verkümmerung entgegen.

Wer schon einen Schritt weiter gehen möchte, geht auch nach draußen und übt sich ebenfalls im barfuß laufen. Sei es im eigenen Garten oder in einem Park wie Richard Gere in Pretty Woman. Wahrnehmen und spüren.

Barfuss Training Vorteile im freien

Heutzutage kann man leider nicht überall gefahrlos barfuß laufen. In vielen Bereichen ist daher größte Vorsicht geboten. Achtet auf spitze Gegenstände, Scherben und Co.

Vielen mag das barfuß Laufen nicht ganz so einfach fallen. Wir haben daher ein paar Tipps, welche das barfuß Laufen zu Beginn etwas leichter machen:

  • im Haus: versucht so oft wie möglich die Wege ohne Schuhe zurück zu legen.
  • bei stehenden Tätigkeiten wie Bügeln oder Zähne putzen: versucht mal auf den Zehenspitzen auf und ab zu wippen. Alternativ nutzt eure Zehen dafür, nach etwas Bestimmtem zu greifen.
  • wie eine kleine Fußreflexzonen-Massage wirkt ein Tennis- oder Faszienball . Rollt diesen an euren Fußsohlen entlang. Funktioniert auch super im Sitzen z.B. im Büro oder auch vor dem Fernseher.
  • wer morgens Zeit hat, geht im Idealfall direkt barfuß in den Garten oder auf eine Wiese. Bewegt euch für 10 Minuten unmittelbar nach dem Aufstehen über die freie Fläche. Wirkt ähnlich wie eine Fußreflexzonen-Massage und bringt zudem den Kreislauf in Schwung.
  • im Urlaub z.B. am Strand: versucht so oft es geht auf Schuhe zu verzichten. Ihr trainiert hiermit nicht nur Eure Füße sondern der Sand hat zugleich einen Peeling-Effekt. Somit werden diese nicht nur stark sondern auch schön zart.
  • Einbeinstand-Stand: versucht hin & wieder mal auf einem Bein zu stehen. Ihr trainiert hier gleichermaßen Eure Balance und Euren Gleichgewichtssinn.

„Befreie Deine Füße“

Wer von Euch auch als Trainer/Trainerin arbeitet, kennt das Phänomen vielleicht, welches auftritt sobald man den Teilnehmern mitteilt, dass es sich um ein Barfuß-Training handelt und sie doch bitte Ihre Schuhe & Socken ausziehen sollen. Seltsame Blicke, fragende Gesichter in denen wahrlich fast lesbar ist: „Waaasss? Ein Barfuß-Training? Muss ich jetzt wirklich meine Schuhe ausziehen?!“ Man könnte fast meinen bei dem Einen oder Anderen steigt förmlich Panik hoch und die Überlegung fluchtartig den Kurs zu verlassen wird immer präsenter.

Jedes Mal aufs Neue scheint es verwunderlich zu sein und auch wir fragen uns immer wieder, warum es offensichtlich ein so großes Problem zu sein scheint. Barfuß zu sein, ist doch das Normalste & Natürlichste der Welt. Denken wir an unsere Vorfahren. Hier gab es nichts anderes als barfuß laufen. Was für ein Problem ist es also barfuß zu trainieren?

Viele haben vielleicht das Problem mit der Hygiene, wobei wir in diesem Fall gerne die „Barfuß-Schuhe“ empfehlen. Die Frage, ob es nicht doch möglich ist, dass Training auch mit Schuhen zu absolvieren, verneinen wir jedoch bewusst, denn hinter jedem dieser Konzepte steckt ein Sinn und hierzu gehört nun mal das Barfuß-Training!

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Anfangs ist es jedoch absolut in Ordnung wenn die Socken anbehalten werden. Schnell merken unsere Teilnehmer jedoch, dass es tatsächlich auch sehr angenehm & befreiend sein kann ohne Schuhe zu trainieren und dass man ohne Socken wesentlich mehr Grip hat.

Barfuß-Training- warum Du ab sofort damit beginnen solltest!

Es gibt mittlerweile viele Sportarten, welche man barfuß ausübt. Egal ob Yoga, Pilates, Deep Work oder Faszien-Training, die Palette ist unglaublich vielseitig.

Durch ein Krafttraining ohne Schuhe stärken wir unsere Füße wie auch das Schienbein und lockern somit gleichzeitig unsere Waden. Eine gekräftigte Muskulatur kann der Entstehung von Fußfehlstellungen wie Platt-, Senk- oder Spreizfüßen vorbeugen, vor Verletzungen schützen und unsere Schnelligkeit verbessern. Vor allem Kinder sollten so viel wie möglich barfuß gehen um eine korrekte Fußstellung zu entwickeln. Das Barfuß-Training fördert unseren Gleichgewichtssinn und auch unsere Wahrnehmung ist eine ganz andere.

Es kann daher durchaus sehr lohnenswert sein öfters barfuß zu laufen oder zu trainieren. Es werden ganz andere Muskeln eingesetzt als es mit Schuhen der Fall wäre. Dieser Ansatz gilt natürlich nicht für jedes Training. Gerade bei Sportarten mit plyometrischen Sprüngen macht es nach wie vor mehr Sinn dieses in stabilem Schuhwerk auszuführen.

Training ohne Schuhe – warum, wieso, weshalb?!

Neben den ganzen bereits oben genannten, positiven Faktoren gibt es natürlich noch weitaus mehr Gründe, weshalb barfuß laufen bzw. barfuß trainieren so effektiv und sinnvoll ist. Einige hiervon möchten wir gerne nennen:

Schöne Füße
Wer viel barfuß trainiert, bekommt fast automatisch eine schöne, gekräftigte Fuß- und Beinmuskulatur. Es erklärt sich somit quasi von selbst, dass in diesem Fall natürlich auch gepflegte Nägel und Schmuck besonders schön zur Geltung kommen.

Gesunde Füße
Das Barfuß-Training sorgt nicht nur für trainierte Füße sondern kräftigt zudem die umliegende Bein- und Wadenmuskulatur. Hierdurch können Fehlstellungen vermieden werden. Auch eine gute Haltung resultiert hieraus, die wiederum Schäden an Knien und Rücken vermeiden kann. Venenleiden und daraus folgenden Krampfadern kann durch regelmäßiges Barfußlaufen ebenfalls vorgebeugt werden.

Warme Füße
Durch die stetige Bewegung der Fußmuskeln werden diese natürlich auch besser durchblutet und erzeugen viel Wärme. Was gibt es denn Besseres als schöne warme Füße?

Frische Füße
Pilzerkrankungen sind mitunter eine der Volkskrankheiten Nr. 1. Hierzu gehören selbstverständlich auch Fuß- und Nagelpilz. Beides typische Probleme von Schuhträgern. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir alle mit Fuß- und Nagelpilz zu kämpfen haben und wir deshalb ungern unsere Schuhe ausziehen, nein wirklich nicht.

Pilzsporen können sich jedoch hervorragend im feuchten Klima unserer geschlossenen Schuhe vermehren und ausbreiten. Wir begünstigen somit durch das ständige Tragen von Schuhen die Entstehung von Fuß- und Nagelpilz. Daher auch hier der Rat: auch bei bestehender Erkrankung, Schuhe aus. Wenn es einem total unangenehm ist, bieten sich immer noch die Barfuß-Schuhe an.

Je mehr Luft an die Füße kommt, desto schneller geht es den Pilzsporen an den Kragen. Es ist kein Grund sich zu schämen. Mit der nötigen und inzwischen überall möglichen Hygiene ist auch eine Pilzinfektionen kein Grund komplett auf barfuß laufen oder Barfuß-Training zu verzichten. Und auch der lästige, unangenehme Fußschweiß gehört hierdurch der Vergangenheit an.

Do it and have fun…
Barfuß laufen und barfuß trainieren kann wirklich Spaß machen. Unsere Fußgelenke und Muskulatur uneingeschränkt benutzen zu können, ist doch ein atemberaubendes Gefühl. Nicht eingeengt in einem Schuh, der lediglich aus modischen Zwecken getragen wird, ein einmaliges Erlebnis. Zugleich werden hierdurch unsere Sinne geschärft. Einfach mal den Abwechslungsreichtum des Bodens zu spüren, wie fühlt sich das an?

Habt Ihr Euch schon mal Gedanken darübergemacht, dass irgendwelche Stammesvölker meist gesunde Füße und eine gute Körperhaltung haben, während wir in unseren viel zu engen Schuhen Rückenleiden zu unserer Volkskrankheit erklärt haben?

Wir finden, dass das doch einige, wirklich gute Argumente sind zukünftig beim Training auch öfter mal auf Schuhe zu verzichten! Wer einem Barfuß-Training jedoch nach wie vor skeptisch gegenüber steht, tut sich selbst, seinen Füßen und der Muskulatur aber trotzdem etwas Gutes indem man hin und wieder einen Barfuß Tag einlegt!

Und wer weiß vielleicht ist Barfuß-Training irgendwann gar nicht mehr so abwegig und der ein oder andere findet vielleicht sogar Gefallen daran. Probiert es aus!

Zum Abschluss ein sehr passendes Zitat des Autors Helmut Glaßl:

Das beste Mittel für ein langes Leben ist: barfuß laufen! Der Gesundheit hinterher und der Krankheit davonlaufen.

In diesem Sinne show your feet and have fun ;-).

Sportliche Grüße
Eure 2fitgirls

www.2fitgirls.de

Sandra & Ilona

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API